Tatiana Radkewitsch ist Konzertpianistin und Hauptorganistin der katholischen Pfarrei St. Antonius in Wallisellen (Kanton Zürich). Die Klänge der Musik begleiteten Tatiana Radkewitsch ihr ganzes Leben lang: In einer Musikerfamilie in Kasan (UdSSR) geboren, war das Kind stets von Musik selbst und Gesprächen über die Musik umgeben. Mit fünf Jahren wird Tatiana an einer Musikschule in Kasan eingeschrieben; nach dem Umzug der Familie nach Uljanowsk wird sie an der regionalen Musikschule von Tatiana Dronowa unterrichtet, die sie „bezaubert und in die Bahn der Musik gezogen“ hat.
Mit elf Jahren debütiert Tatiana solo mit einem Klavierabend und tritt im selben Jahr zum ersten Mal mit einem Sinfonieorchester auf. Seitdem tritt sie regelmäßig solo und mit verschiedenen russischen, ukrainischen und schweizerischen Orchestern auf.
Mit vierzehn Jahren wechselt Tatiana zur Zentralen Musikschule an dem Staatlichen Moskauer Tschaikowski-Konservatorium in Moskau, an der sie von Kira Schaschkina weiter unterrichtet wird. Bereits nach einem Jahr bekommt sie ihre erste internationale Auszeichnung als Gewinnerin des Jugendwettbewerbs „Virtuosi per musica di pianoforte“ in Ústí nad Labem (Tschechien, 1999).
Zur selben Zeit wird Tatiana Radkewitsch Stipendiatin der Internationalen Vladimir Spivakov Wohltätigkeitsstiftung und nimmt an Programmen teil, die es jungen russischen Künstlern ermöglichen, landesweit und im Ausland aufzutreten. Solo und als Mitglied verschiedener Kammermusikensembles (Duetts, Trios, Quartetts und Quintetts) tritt sie viel in Kuwait, Frankreich, Kroatien, Italien, Spanien, Lettland, in der Ukraine, in der Slowakei und in der Schweiz, sowie in bedeutendsten Konzertsälen Moskaus und in führenden Konzerthäusern der russischen Regionen auf. In ihren Jugendjahren nimmt Tatiana Radkewitsch auch an internationalen Festivals teil, u.a. an dem Internationalen Vladimir-Spivakov-Musikfestival in Colmar (Frankreich).
Nach ihrem Abschluss der Zentralen Musikschule 2003 studiert sie weiter an dem Staatlichen Moskauer Tschaikowski-Konservatorium unter Leitung von Vera Gornostajewa. Nach dem Abschluss der Hochschulausbildung 2008 widmet sich Radkewitsch ihrer Aufbaustudium am Tschaikowski-Konservatorium im Bereich Kammermusik bei Tigran Alikhanow und im Klaviersolo bei Mikhail Lidskij.
Eine Reihe von Auszeichnungen, darunter Diplome für beste Korrepetitorin des Internationalen Enescu-Musikwettbewerbs in Bucharest (Rumänien, 2009), des Internationalen Chatschaturjan-Musikwettbewerbs in Eriwan (Armenien, 2010) und Grand Prix des Internationalen Musikwettbewerbs in Padova (Italien, 2011), schildert ihre Begabung als Kammermusikerin. Unterdessen bildet Tatiana sich auch als Solistin weiter und gewinnt 2012 den Reingbald-Sonderpreis für die beste Interpretation einer Klaviertranskription beim V. Internationalen Emil-Gilels-Klavierwettbewerb in Odessa (Ukraine).
Seit 2013 lebt Tatiana Radkewitsch in der Schweiz. Von 2013 bis 2017 studiert sie an der Zürcher Hochschule der Künste bei Prof. Konstantin Scherbakov. Gleichzeitig entdeckt sie im neuen Land für sich eine neue Musikrichtung und studiert Orgel bei dem Hauptorganisten des Zürcher Grossmünsters Andreas Jost. Das Orgelspiel wird ihre Berufung und seit 2015 ihr neuer Beruf: sie arbeitet nach dem Abschluss der Weiterbildung im Profil Kirchenmusik als Kirchenorganistin.
2017 schliesst Tatiana Radkewitsch zwei Klavierstudiengänge, Master of Arts in Music Performance und Master Specialized Music Performance – Solistin, ab. In der Konzertsaison 2017/2018 führt sie die gesamten Klaviersonaten Beethovens auf, und in der Konzertsaison 2018/2019 führt sie an fünfzehn Abenden Chopins Klaviermusik auf, darunter seine beiden Konzerte für Klavier, alle Mazurkas und Etüden und diverse Kammermusikwerke. Die Saison 2019/2020 wird von Radkewitsch neuem Zyklus, diesmal aus Schumanns Werken, markiert: nebst seinen Klavierwerken, werden alle Violinsonaten, alle Trios und zwei Liederzyklen aufgeführt.